Eine glatte Sechs!
VON STEFAN KURTH
16 Uhr 21: Der Schiedsrichter Stephan Mager pfeift nach 4. Minuten Nachspielzeit die Verbandsliga-Partie zwischen dem potentiellen Absteiger SpVg Wesseling Urfeld und des ehemaligen Aufstiegskandidaten Fortuna Köln ab. Zweifelsohne die beste Tat des Tages vom schwachen Schiedsrichter! Denn was die rund 200 mitgereisten Fortuna-Fans zuvor zu sehen bekamen, lässt sich kaum mehr in Worte fassen. Zweifelsohne dürfte dieser Auswärtsauftritt in der Kategorie „Dummer geht’s nicht“ jedoch einen neuen Spitzenplatz belegen.
Denn was Fortuna ihren zahlreich mitgereisten Fans über 90. Minuten anbot, war ein Gruselfilm erster Klasse. Trotz doppelt so viel Ballbesitz gelang es den technisch sicherlich beschlagenen Südstädten in keiner Phase des Spiels, den extrem passiv stehenden Gegner richtig ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Trotz siebzigminütigem Überzahlspiel gelang es den Südstädtern zu keiner Phase, vernünftig Druck aufs Wesselinger Gehäuse aufzubauen. Und trotz keiner einzigen, Herausgespielten Torchance der Gäste gelang es den Südstädtern nicht mal einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Denn ein Geschenk erster Klasse von Daniel Maaßen, der ohne Bedrängnis den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand spielte, nahm Wesseling im zweiten Anlauf an: Den fälligen Strafstoss konnte Blech nämlich nur in die Mitte abwehren und per Nachschuss traf der Abstiegskandidat.
Was sich zuvor angedeutet hatte, fand nun seine Fortsetzung. Wesseling, bei denen sich Kapitän Conny Wieting in der 25. Minute eine unnötige Gelb/Rote Karte einhandelte und sein Team damit unnötig schwächte, rührte Beton in der eigenen Hälfte an und der Gast aus Köln fand kein Mittel, diese Abwehrmauer zu knacken. Spielwitz, Laufbereitschaft, Gedankenschnelligkeit, Mut zum Risiko, Zweikampfstärke – all das war diesem Tag bei den Zollstockern nicht mal annäherend vorhanden. Eine Frechheit für jeden zahlenden Fan. Ein Armutszeugnis, dass der selbsternannte Aufstiegskandidat in 90. Minuten auf gerade mal zwei (!) Torchancen kommt.
Man darf gespannt sein, wie die nächsten Tage am Fortuna-Vereinsheim nun vorbei streichen werden. Eins ist jedoch klar: Falls sich die Mannschaft kommenden Freitag gegen Troisdorf ähnlich desolat präsentiert, dürfte der November auch für Trainer Matthias Mink ungemütlich werden. Denn vom Saisonziel ist Fortuna im Moment so weit entfernt, wie noch nie in dieser Saison. Nicht nur tabellarisch, sondern auch spielerisch.
Fortuna nach Noten: Blech 4 - Maaßen 5, Widera 6, Henseler 5, Niang 3 - Waldkirch 5, Glaser 6, Morten 5, Malsch 6 (ab.46. Min: Boullal 4), Blankenheim 6, Stasiulewski 5