Nervenkrimi im Verfolgerduell


 
Von STEFAN KURTH
Die Euphorie ist endgültig zurück in der Kölner Südstadt. Mit einem packenden 4:2 gegen den direkten Mitkonkurrenten Leverkusen ist Fortuna vergangenen Sonntag auf den 3. Tabellenplatz geklettert und weist nach Ende der Hinrunde nur noch mickrige 3 Punkte Rückstand auf den ersten Aufstiegsplatz auf. Eine Bilanz, die man so sicherlich weder zu Saisonbeginn, noch vor wenigen Wochen erwarten konnte.
 
Zwei Wochen nach dem doch überraschenden 3:1-Auswärtssieg beim damaligen Spitzenreiter Freialdenhoven konnte der SC Fortuna auch an diesem stürmischen Sonntagnachmittag an die zuletzt guten Leistungen anknüpfen und den Gast aus der "Bayer-Stadt" zunächst nach Belieben kontrollieren. Während der groß gewachsene VFL-Keeper Schöneborn nach 10. Minuten zunächst noch einen schönen Torschuss von Daniel Blankenheim parieren konnte, war er fünf Minuten später geschlagen. Nach einer eher verunglückten Flanke von Blankenheim, der seinen Gegenspieler kurz zuvor mit einem Beinschuss ganz alt aussehen ließ, herrschte Konfusion im Gästestrafraum. Nachdem Rachid Boullal zunächst noch knapp mit seinem Torabschluss scheiterte, nutzte Daniel Maaßen Sekunden später die zweite Chance zur frühen Führung nach nur 12. Spielminuten.

Im Stile einer Klassenmannschaft nutzte Fortuna nun die frühe Führung, um Ruhe in die eigenen Reihen zu bringen. Leverkusen fand in dieser Spielphase keinerlei Mittel gegen die gut organisierte Fortuna-Abwehr und auch der zuvor so oft gelobte VfL-Spielmacher Maslar konnte sich dank der permanenten Doppelung kaum entfalten. Fortuna-Angriffe wurden nun zwar deutlich rarer, aber nicht wirkungsloser. Nur dreizehn Minuten nach seinem Tor zum 1:0 spielte Daniel Maaßen einen Zehn-Meter-Pass mustergültig in den Lauf von Marco Stasiulewski, der das Laufduell gegen den etwas zögernd herauslaufenden Gästetorwart Schöneborn zunächst gewann und seine Energieleistung dann mit dem 2:0 krönte. Die zweite Chance, das zweite Tor.
„Wir hatten in der ersten Hälfte eine hundertprozentige Chancenauswertung. Aber wir haben zu viel mit langen Bällen operiert. Leverkusen hat gut kombiniert, wir haben uns die Führung erarbeitet." bilanzierte so auch Trainer Matthias Mink.

 
Nach Wideranpfiff bot sich den 414 Zuschauern im Kölner Südstadion dann jedoch ein komplett anderes Bild: Nach einem Stellungsfehler von dem zweikampfschwachen und leider oft desorientiert wirkenden Dennis Widera nutzte der eingewechselte Öztürk seinen Freiraum zum Anschlusstreffer. Ein Tor aus dem Nichts - ein Tor mit Folgen. Die Gastgeber verloren nun zehens die Kontrolle über das Spiel und bauten die Gäste mit zu viele unnötigen Ballverlusten im Mittelfeld immer mehr auf. Die Quittung dafür gab's in der 78. Minute. Eine vermeidbare Ecke von Maslar, Widera hatte erneut das Laufduell auf der linken Abwehrseite gegen seinen Gegenspieler verloren, konnte nur unzureichend geklärt werden und einen eigentlich harmlosen Schuss von Öztürk ließ Fortunas Keeper Niklas Blech zum Ensetzen der fröstelnden Zuschauer durchrutschen. Ein grober Torwartfehler von Blech, der bereits beim 1:2 keine besonders gute Figur machte.

Wohl kaum einer setzte nun wohl noch einen Pfifferling auf einen Sieg der Südstädter. Doch es kam anders, wie alle dachten. Der VFL rannte plötzlich scheinbar kopflos nach vorne und geriet insbesondere durch fantastisch getimte Pässe von Daniel Maaßen auf der linken Abwehrseite Übel ins Schwimmen. Damit kippte das Spiel. Fortuna kam plötzlich stärker auf wie je zuvor und Leverkusen sah einen Angriff nach dem anderen Anderen auf sein Tor zukommen.
Das konnte nicht lange gut gehen, und ging es auch nicht. Nach mustergültigem Anspiel von Maaßen umkurvte Jan Malsch den herausstürzenden Gästetorwart scheinbar spielend leicht und brachte den Ball trotz spitzem Winkel im Tor unter. Das 3:2 - Begeisterungsstürme auf der Tribüne, Freudentänze auf dem Rasen. Mit diesem Comeback hatte wohl kaum wer gerechnet.

Doch fast wären auch die Leverkuser noch mal zurück ins Spiel gekommen! Wieder sorgte ein Angriff über die rechte Seite für große Gefahr, wieder stimmte die Zuordnung im Fortuna-Strafraum nicht richtig. Doch ein entscheidendes Detail war nun anders: Der bis dahin schwache Niklas Blech konnte den anschließenden Torschuss, der um Welten schwieriger zu Halten war als das 2:2, mit letzter Kraft doch noch über die Latte lenken. Die daraus resultierende Ecke  für den VFL
brachte nichts mehr ein und entwickelte sich stattdessen zum Bumerang. Mit großem Einsatz erobte Fortuna den Ball, erneut Maaßen spielte Rachid Boullal wunderschön frei und dieser ließ Schöneborn aus acht Metern keinerlei Abwehrchance. Das 4:2 und die Krönung auf einem unvergesslichen Fußballspiel.

Die Noten folgen zeitnah!


Weitere Fotos zum Spiel von "pummelinhno" unter: 
http://www.flickr.com/photos/rubbeldiekatz/sets/72157603354138476/show/

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