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Blamage im Derby
Bis auf die Knochen blamiert hat sich der SC Fortuna im Verbandsliga- Spitzenspiel gegen den Erzrivalen Viktoria Köln. Bedingt durch ein katastrophales Abwehrverhalten kassierte der Südstadt-Klub binnen 30 Minuten 4 Gegentore und raubte sich damit jegliche Chancen ins Spiel zurückzukehren. Stattdessen ist mit 0 Punkten und 0:6 Toren die Derbybilanz gegen die tief verschuldete Viktoria nun sogar noch schlechter wie die Rückrundenbilanz (2 Spiele, 0 Punkte, 1:7 Tore). Und somit stand das Entsetzen allen Fortunen nach 45 Minuten ins Gesicht geschrieben. Den Fans, den Verantwortlichen und der Mannschaft, die beim Gang in die Kabine erstmals in der Saison gnadenlos ausgepfiffen wurde und die Kabine wohl als eine einzige Erlösung wahrgenommen haben dürfte. Kein Wunder, so erinnerte der Auftritt der Weiß-Roten in der ersten Halbzeit allerhöchstens an eine Kreisligamannschaft. Erst katastrophal...
Dabei begann Fortuna im Vergleich zum Wegberg-Spiel vor einer Woche stark verbessert. Insbesondere durch die gut getretenen Standardsituation von Daniel Blankenheim kam der Südstadt-Klub ein ums andere Mal gefährlich vor Viktoria-Keeper Marcin Bemben. Doch mit einem individuellen Fehler, wieder mal in Form von Cedric Mimbala, nahm sich das Team von Matthias Mink selbst aus dem Spiel. Mit einem halbhohen (!) Rückpass zwang Fortunas Innenverteidiger Niklas Blech dazu den Ball mit der Hand abzuwehren. Den folgerichtigen indirekten Freistoß aus 3 Metern verwandelte Jonas Wendt sicher zum 1:0. Der Startschuss für Viktorias Konterfußball, das Ende der Fortuna-Herrlichkeit. Was nun folgte ist in dieser Form eigentlich unerklärlich. Während Fortuna offensiv durchaus zu Gefallen wusste und allein durch Aytac Sisman zu zwei Hundertprozentigen Torchancen kam, verlor die Fortuna defensiv völlig die Fassung. Auch ohne die 4 Abwehrspieler Mimbala, Niang, Manga und Moog wäre der Schaden jetzt nicht größer geworden. Mit unnötigen Dribblings leiteten Manga und Mimbala das 0:2 und 0:4 ein, Kevin Niang wäre beim 0:3 wohl sogar mit Krücken im Laufduell schneller gewesen. Unfassbar, dass Torjäger Jonas Wendt zumindest bei zwei Toren völlig ohne Gegenspieler zum Torschuss kam. Unfassbar auch, dass Yannick Manga sogar beim Stand von 0:3 noch ein Dribbling gegen drei heranstürmende Viktorianer versucht. Und irgendwie auch unfassbar, dass Fortuna-Coach Matthias Mink die völlig indisponierte Abwehr nicht spätestens nach dem dritten Gegentor umstellte. Alternativen wären auf der Bank ja zu Genüge vorhanden gewesen: Michael Henseler, Daniel Maaßen, Thomas Weigel. Alle hätten eine Chance verdient gehabt. Schlechter konnten sie eh nicht spielen... dann hilflos...
Das Drehbuch der 2. Halbzeit ist dagegen schnell erzählt. Viktoria ließ es nach dem Seitenwechsel deutlich ruhiger angehen, Fortuna versuchte vergebens zumindest noch einen Ehrentreffer noch zu erzielen. Bemerkenswert das trotz gefühlten 80% Ballbesitz, trotz eines Strafstoßes und trotz relativ ansehnlichen Standardsituationen nicht mal das klappte. Und eins noch zum Schluss: Es spricht auch nicht unbedingt für Vereinsloyalität, wenn sich Reservespieler beim Aufwärmen in der Halbzeitpause trotz 0:4-Rückstandes in einem prestigeträchtigen Derby mit freudestrahlendem Gesicht Witze erzählen.
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