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Neue Nahrung für den Aufstiegstraum Von STEFAN KURTH ![]() (C) surfgard Junkersdorf war dagegen restlos bedient. Erst nahmen ihnen die gut 1000 mitgereisten Fortuna-Fans den Kunstrasen der Ostkampfbahn weg, dann machten die Fans ihr kalendarisches Heimspiel kurzerhand zum fettesten Auswärtsspiel der Junkersdorfer Vereinsgeschichte und dann wurde das Team vom extra chic gekleideten FCJ-Coach Viktor Pasulko auch noch vom Tabellenzweiten gnadenlos vorgeführt. Verständlich, dass die Enttäuschung nach dem Abpfiff nicht nur beim sonst so starken Andree Otten riesengroß war: „Jetzt ist natürlich alles tausendprozentig gelaufen. Die ganzen Siege zuvor waren für die Katz.“ In der Tat. Denn bei 8 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Leverkusen kann sich der eigentliche Meisterschaftsfavorit nun endgültig alle Aufstiegsträume abschminken. Weder die Gewissheit, zuvor 16 Spiele in Folge ungeschlagen gewesen zu sein, noch die gebetsmühlenartige Wiederholungen, dass Junkersdorf ja das spielstärkste Team der Liga zu bieten habe, kann daran nun mehr etwas ändern. Umso überraschender eigentlich, dass sich die Trauer beim FCJ nach Abpfiff dennoch doch sehr in Grenzen zu halten schien. Die Spielen verließen genauso wie die wenigen Anhänger schnell und doch scheinbar nicht unbedingt todtraurig den Rasen, Sportchef Rudi Schaarschmidt gratulierte den Südstädtern lächelnd, ja fast freudestrahlend, zum Sieg und wünschte den Fans alles Gute für den Aufstieg. Und Glückwünsche kann der SC Fortuna auch nach der neuerlichen Fußballgala weiterhin gut gebrauchen. Denn obwohl sich das Team seit Wochen in glänzender Verfassung präsentiert (zuletzt 6 Siege, 21:4 Tore), hat es den Aufstieg leider weiterhin nicht in seinen eigenen Händen. Bedingt durch den 1:0-Heimsieg Leverkusens über Wesseling hat sich die Ausgangslange im Aufstiegskampf nämlich nicht grundlegend verändert: Entweder im Heimspiel gegen Viktoria oder auswärts auf der Asche von Alfter muss der VFL 2 Punkte liegen lassen, damit die Zollstocker am letzten Spieltag beim Auswärtsspiel in Leverkusen den Aufstieg doch noch klar machen können. Und, keine Frage, von diesem Herzschlagfinale träumt schon jetzt die gesamte Fortuna-Familie inklusive des Cheftrainers und gestern erstmalig lautstark gefeierten Matthias Mink, der trotz des 4:1-Kantersieges nicht restlos zufrieden war: „Wir hätten in der 1. Halbzeit eigentlich noch besser Fußball spielen können. So hatte ich bis zum 3:0 ein Kribbeln in der Magengegend.“ ![]() (C) surfgard Weitaus weniger kritisch war dagegen die Meinung der 1000 mitgereisten Fortuna-Anhänger, die von Beginn an jede Balleroberung ihrer Mannschaft frenetisch feierten und ihr Glück kaum fassen konnten, als sich Ronny Waldkirch nach 9. Spielminuten erstmalig in gewohnter Manier durchs Mittefeld durchtanken und Stephan Glaser sein Anspiel zum frühen Führungstreffer perfekt nutzen konnte. Das war aber dann auch schon mehr oder weniger einzige Highlit einer 1.Halbzeit, die die Fortuna nach Belieben dominierte. Junkersdorf wurde angesichts der gut gestaffelten Gästeabwehr dagegen zusehends rat- und planloser und versuchte stattdessen sich mit Frustfouls Respekt zu verschaffen. Das Übelste kam dabei vom Ex-Fortunen Fabio da Sousa, der Ronny Waldkirch am gegnerischen Strafraum grund- und sinnlos brutal umgrätschte und damit einen Kreuzbandriss beim „Sechser“ verursachte. Respekt nötigte diese Aktion den Fortuna-Spielern aber keineswegs ab, im Gegenteil. Angepeitscht von den Fans, die Junkersdorfers Spielmacher nach dieser Aktion über die gesamte Spielzeit wütend auspfiffen, drängte Fortuna nun noch zielstrebiger auf den 2. Treffer und wurde in der 49. Minute belohnt. Nach einem zu kurz abgewehrten Eckball kam Daniel Blankenheim an der Strafraumgrenze plötzlich frei zum Schuss, behielt die Nerven und stürzte die Fans damit endgültig in Freudentaumel, Bierduschen und anderweitige Gefühlsausbrüche. Die Gegenwehr von Junkersdorf war dadurch merklich gebrochen. Zwar bemühten sich die Mannen von dem zum Saisonende scheidenden Viktor Pasulko weiterhin, auch mal eigene Angriffe konstruktiv vorzutragen, die Tore fielen aber ebenso weiterhin auf der anderen Seite. Zunächst erhöhte der sonst eher unauffällige agierende Rachid Boullal mit einer klasse Einzelleistung auf 3:0, ehe Top-Torjäger Marco Stasiulewski mit seiner zweite Chance das Ergebnis auf 4:0 hochschraubte. Erst jetzt, wo die Kräfte beim Tabellenzweiten schwanden, kam Junkersdorf zu zwei guten Torchancen. Eine nutzte da Sousa davon zum 1:4-Ehrentreffer. Der Schlusspunkt einer überraschend einseitigen Verbandsligapartie, an die sich alle Fortunen am 1.6. hoffentlich gerne zurückerinnern werden! Klar ist jedoch schon jetzt: Die Aufstiegsformel lautet jetzt nicht mehr 1 aus 4, sondern 1 aus 3! Einzelkritik:
Schiedsrichter Peter Bonczek: Sehr überraschende, scheinbar kurzfristig geänderte Schiedsrichteransetzung des FVM! Statt dem eigentlich geplanten Gespann um den VL-Schiedsrichter Ebubekir Aksay leitete der 24jährige Peter Bonczek, sonst Unparteiischer in der Landesliga, das Spitzenspiel des 21. Spieltags. Bonczek pfiff zunächst sehr kleinlich und litt dabei vor allem auch unter den Fehlentscheidungen seines blonden, noch jüngeren Assisten. Zudem hätte er bei dem brutalen Frustfoul von da Sousa an Ronny Waldkirch wohl Rot zeigen müssen. Der Unparteiische steigerte sich ansonsten aber insgesamt im Laufe des Spiels und abslovierte eine ordentliche 2. Halbzeit. Angesichts seiner eigentlichen Leistungsklasse Note 4.5 |
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