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Ulonska trotz Sieg „stocksauer“ ![]() (C) Sebastian Flügel Von STEFAN KURTH
Es war ein Abgang, der fast einer Flucht gleichkam. Zwar leerte sich das ohnehin nur spärlich besuchte Waldstadion von Eschweiler nach dem Schlusspfiff schlagartig, doch Fortunas Präsident Klaus Ulonska konnte dennoch kaum einer folgen. Der Zorn stand dem ehemaligen Leichtathlet dabei ins Gesicht geschrieben. Und wer es dennoch nicht lesen konnte, der brauchte nur seinem Telefonat zu lauschen: „Ich sag es wie ist: Ich bin stocksauer“ sprach Ulonska und stieg in sein Auto, um die Flucht nach Köln anzutreten. Das Kuriose dabei: Fortuna hatte nicht etwa verloren, sondern den Tabellenletzten Eschweiler relativ mühelos mit 3:1 bezwungen. Ein Sieg, der die Gemüter aber dennoch erhitze: „Wir müssen hier normalerweise 7 oder 8:0 gewinnen und dann spielen wir so eine 2. Halbzeit. Da muss man mal einen Fußballer fragen, wie so was kommen kann. Für mich ist das unerklärlich,“ redete sich Fortunas erster Vorsitzender Sekunden nach Abpfiff in Rage. Und erhielt von den ebenfalls flüchtenden Fortuna-Fans spontanen Beifall. Und wirklich war es eigentlich für Niemanden zu verstehen, wieso der Aufstiegskandidat aus dem Kölner Süden nach einer guten 1. Halbzeit in den zweiten 45. Minuten dermaßen abbaute. Vor ca.200 Zuschauer war die Fortuna gegen die absolut harmlosen Gastgeber durch einen wuchtigen Kopfball von Marco Stasiulewski schon nach 7. Spielminuten auf die Gewinnerstraße geraten. In der Folge agierte der Tabellendritte zwar absolut überlegen, musste sich jedoch dennoch bis zur 36. Minute gedulden, ehe Marco Stasiulewski nach schönem Pass von Rachid Boullal nachlegen konnte. Und als Daniel Blankenheim wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff sogar noch das 3:0 nachlegte, standen die Zeichen aus Fortuna-Sicht endgültig auf einem friedlichen Fußballnachmittag. Doch daraus wurde nichts. Der langjährige Zweitligist verschlief die Anfangsphase der 2. Halbzeit völlig und lud den bis daher ausschließlich in die Defensive gedrängten Gastgeber somit urplötzlich zum Tore schießen ein. Der Anschlusstreffer zum 1:3 nach 55. Minuten fiel so nicht mal aus völlig heiterem Himmel, sondern war die logische Konsequenz. Zwar fing sich das Team von Coach Matthias Mink nach diesem Gegentor wieder soweit, dass die Rhenania zu keiner weiteren Torchance kam, der Frust bei Präsident und Fans blieb jedoch. Zumal die Mannschaft nun arrogant und überheblich über den Platz trabte und selbst beste Torchancen ungenutzt verstreichen ließ. Und neben dem extrem behäbigen Spielaufbau im zweiten Spielabschnitt war es genau diese Mischung aus Sorg- und Lustlosigkeit, die viele Fortunen nach Spielende so erzürnte.
Nicht ganz von der Fankritik verschont blieb auch Fortunas Übungsleiter Matthias Mink, der nach Spielende ebenfalls unzufrieden resümierte: „Das Spiel haken wir als Pflichtsieg ab. In der ersten Hälfte war das Ergebnis gut, unser Spiel nicht, in der zweiten Hälfte war auch das Ergebnis schlecht. Zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir die Souveränität vermissen lassen. Wir haben noch nicht die Form der Hinrunde. Wir haben unheimlich viele hundertprozentige Torchancen ausgelassen. Allein Rachid Bouallal hatte sechs, sieben glasklare Gelegenheiten. Wenn wir nur jede zweite davon nutzen, haben wir ein standesgemäßes Resultat“ Einzelkritik:
Schiedsrichter Stefan Zink: Hatte mit der leicht zu kontrollierenden Partie keine Probleme. Fehlerfreie Leistung. Note 1 |
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