Feuerwerk der Emotionen



(C) Jacqueline Lanius

Von STEFAN KURTH
Die Erfolgsserie von Fortuna hat weiter Bestand. Vor 400 Zuschauern im Schul- und Sportzentrum Hennef kam der Aufstiegskandidat aus der Kölner Südstadt zu einem hochverdienten 2:0-Erfolg und zog damit zumindest vorrübergehend mit Erzrivale und Aufstiegskonkurrent Viktoria Köln gleich.

Je näher sich die Saison der Zielgerade nähert, destso mehr rücken beim Fußball die Emotionen in den Mittelpunkt des Geschehens. Auch Fortuna kennt das zu Genüge. Die Bilder vom fantastischen 2:1-Auswärtssieg bei Bad Honnef vor gut zwei Jahren, wohl  dem  emotionsreichsten Spiel der gesamten Verbandsligazeit, sind wohl allen "Alt-Fortunen" noch heute in Erinnerung. Soweit also alles wie immer? Mitnichten! Denn während der Südstadtklub die letzten Jahre Ende April wegen der drohenden Abstiegsgefahr zum Siegen verdammt war,  so ist es nun der Aufstiegskampf, der nicht nur Präsident Ulonska um Jahre ältern lässt.

Dabei hätte die Mannschaft von Trainer Matthias Mink ihren ca. 250 mitgereisten Anhänger eigentlich einen entspannten Sonnennachmittag im "Rasenplatz-Stadion" des FC Hennef bieten können. Denn die Leistung der 1. Halbzeit war so ziemlich das Beste, was der ehemalige Zweitligist in dieser Rückserie bisher gespielt hat. Hinten stand die Abwehr gut gestaffelt, das Umschalten von Abwehr auf Angriff klappte zufriedenstellend und mit schönem Flügelspiel schafften die Gäste es darüber hianus ein ums andere mal, sich sehenswerte Torgelegenheiten herauszuspielen. Hennef dagegen agierte ähnlich einfallslos wie bei der Namenstaufe ihres Stadions. Nur selten fand das Team von Coach Uwe Freitag überhaupt den Weg in den Fortuna-Strafraum. Spätestens dort war dann aber Sendepause. Zumindest für lange Zeit. Die logische Folge: Fortuna führte
nach einer schönen Einzelaktion von Rachid Boullal zur Halbzeit verdient mit 1:0.

Erst nach etwa einer Stunde fand Hennef sporadisch ins Spiel. Der Aufstiegskandidat aus dem Kölner Süden stand defensiv zentral zwar weiter gut, konnte die ein oder andere Flanke von der Außenbahn jetzt aber nicht mehr verhindern. Ein richtiges Problem stellte das zunächst aber nicht dar. Die beiden Innenverteidiger Cedric Mimbala und Michael Henseler gewannen nahezu jedes Luftduell im eigenen Strafraum, Hennef kam daher weiter zu kaum einer Torchance und verrannte sich stattdessen etwas in unnötigen Dialogen mit dem guten Referee Günther.


(C) Sebastian Flügel

Die letzten zehn Minuten wurden dann aber doch zur unerwünschte Nervenschlacht. Obwohl Matthias Mink  vor dem Spiel extra noch vor den Hennefer Qualitäten bei Standardsituationen gewarnt hatte, kamen die Gastgeber nun zu reichlich Freistoßchancen aus dem Halbfeld. Auch wenn sich die daraus resultierenden Chancen im Nachhinein an einer Hand abzählen ließen, brach bei Fans nun das große Zittern aus. Erst recht, weil Stephan Glaser in der 80. Minute bei einem Konter zu eigensinnig agierte und in der Folge Milen Krastev, Kevin Kruth und vor allem Marco Stasiulewski sich im Auslassen von hundertprozentigen Torchancen selbst überboten. Der abstiegsgefährdete FC 05 schmiss dagegen nun alles nach vorne, selbst der vorher famos haltende Keeper Benjamin Primke stürmte nach vorne. Doch seine Qualitäten scheinen ausschließlich im Tor zu liegen. Denn als der junge Keeper in der Nachspielzeit in fremden Gefilden, dem gegnerischen Strafraum, einen Zweikampf gegen Cedric Mimbala verlor, machte sich eben dieser zu einem sensationellen Sololauf über den ganzen Platz auf und traf einige Sekunden später ins verweiste Tor. Mit diesem 2:0 explodierte die Stimmung bei allen mitgereisten Fortuna-Fans, dem Betreuerstab und der Mannschaft.
Nur die Botschaft von Viktorias 0:0 gegen Troisdorf konnte einige Minuten später eine ähnliche Wirkung erzielen.

Fortuna-Vorsitzender Klaus Ulonska nahm das am Spielfeldrand zwar alles wahr, wirkte nach dem Fußball-Thriller von Hennef aber dennoch gezeichnet wie selten. Das der Thriller sogar ein Happy-End hatte, machte in dem Moment wohl nur einen geringfüigen Unterschied.

Einzelkritik:

1.Günther Schuhmacher
Man merkt ihm die fehlende Spielpraxis an. Seine Ausstrahlung ist aber Gold wert!

3

2. Daniel Maaßen
Ordentliche Zweikampfwerte. Machte seine Seite gut zu.

3

5. Cedric Mimbala
Stark im Zweikampf, gutes Stellungsspiel und schöner Sololauf zum 2:0

2

3. Michael Henseler
Durchwachsen. Gutes Kopfballspiel, auf dem Boden aber oft nur 2. Sieger

4

4. Andreas Moog
Grauenvoller Rückpass auf Schumi. Oft zu weit weg von seinem Gegenspieler.

4.5

6. Ronny Waldkirch
Mit Licht und Schatten. Rackerte bis zum Umfallen.

3

7. Stephan Glaser
Laufstark, ballsicher, aber manchmal auch zu eigensinnig.

2.5

8. Kris Morten
Ungenaues Passspiel, durchwachsene Zweikampfwerte

4

9. Rachid Boullal
Super Szene zum 1:0. An nahezu allen Offensivaktionen beteiligt. Defensiv durschnittlich

2

10. Daniel Blankenheim
Konnte in den zweiten 45.Minuten nicht an seine gute 1. Halbzeit anknüpfen

3

11. Marco Stasiulewski
Nein, wieder nix! Viele Chancen, wenig Tore. Kaum Ballkontakte. Ungenaue Pässe

5

ab 74. Min Yannick Manga für Rachid Boullal
Verlor seinen ersten entscheidenden Zweikampf. Sonst durchaus stark.

-

ab 88. Min Milen Krastev für Stephan Glaser
Vergeigte auch eine Großchance. Zu mehr fehlte ihm die Zeit.

-

ab 90. Min Kevin Kruth für Marco Stasiulewski
Der Knoten ist immer noch nicht geplatzt. Hätte auch ein Tor schießen müssen

-

 

Schiedsrichter Torsten Günther: Seine sehr großzügige Linie tat dem Spiel gut. Hätte nach einem Schubser gegen Stasiulewski und einem vermeintlichen Handspiel von Mimbala Elfmeter pfeifen können, aber nicht unbedingt müssen. Insgesamt zufriedenstellende Leistung. Note 3

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