![]() |
||||||||||||||||||||||||||||||||
Fußball-Gala im Tollhaus
![]() (C) Sebastian Flügel Mit einer großen Fußball-Sause hat der SC Fortuna Köln den Abstand auf Tabellenführer Leverkusen zumindest vorläufig auf einen Punkt verkürzen können. Vor einer mit über 1500 Zuschauern nahezu ausverkauften Tribüne feierte das Team von Trainer Matthias Mink gegen hoffnungslos überforderte Wesselinger einen 6:0-Kantersieg und rückt damit erstmals seit 2 Monaten wieder auf den 2. Tabellenplatz vor.
Während Gästecoach Josef Farkas vor dem Spiel noch gewohnt große Töne gespuckt hatte und seinen kleinen Verein von Fortuna-Präsident Klaus Ulonska zu Unrecht als "Dorfverein" beschimpft sah, waren die großen Worte nach Spielschluss Anderen vorbehalten. Fortunas Trainer Matthias Mink zum Beispiel, der seinem Team nach Spielschluss zu Recht eine fulminante Vorstellung bescheinigte: „In vielen Phasen des Spiels haben wir Fußball wie aus dem Lehrbuch gespielt. Das frühe Tor hat uns natürlich in die Karten gespielt. Es war eindrucksvoll, wie wir 90 Minuten lang unser System runter gespielt haben. Das Ergebnis geht auch in der Höhe mehr als in Ordnung. Das wird auch unsere Konkurrenten im Aufstiegskampf aufhorchen lassen.“
Wieder frühes Fortuna-Tor
Die Gäste aus Wesseling werden sich an diese Schmach jedoch wohl noch lange zurück erinnern. Zu chancenlos, zu hilflos und insgesamt viel zu harmlos war ihr Auftritt im Hexenkessel der Liga, der schon nach 2. Minuten zum ersten Mal bebte. Nach schöner Kopfballvorlage von Marco Stasiulewski hatte Daniel Blankenheim mit seinem bereits dritten Kopfballtreffer der Rückrunde die zahlreichen Fans schon früh zum ersten Mal jubeln lassen. ![]() (C) Sebastian Flügel Zwar bemühten sich die Gäste den Kölner Strafraum nun auch mal aus nächster Nähe zu begutachten, scheiterten dabei aber kläglich. Ganz anders die Fortunen, die die Gäste total überrannten, im Abschluss aber zunächst noch vom Pech verfolgt wurden. Ein offensichtliches Foul an Rachid Boullal verlegte der unsicher wirkende Schiedsrichter nach außerhalb des Strafraums, zusätzlich scheiterte Kris Morten aus 25 Metern genauso wie wenig später Marco Stasiulewski denkbar knapp am Alluminium. Doch auch das konnte den Fortuna - Aufstiegs - Express nicht stoppen. Der seit Wochen überragende Rachid Boullal tanzte bei seinem 2:0 in der 38. Minute gleich drei Wesselinger aus, ehe er mit einem trockenen Rechtschuss auch Gästekeeper Himmelrath keine Abwehrchance ließ. Und fünf Minuten später platzte auch bei dem zuletzt so unglücklichen "Stasi" der Knoten. In seiner unnachahmlichen Art wuchtete er eine top-getimte Flanke von Stephan Glaser zum 3:0-Halbzeitstand ins Tor. Ein Tor schöner als das Andere
Doch trotz der beruhigende Führung rannten die Südstädter auch nach dem Seitenwechsel ungebremst weiter nach vorne und spielten die Gäste ein ums andere Mal schwindelig. Allen voran nun Kapitän Stephan Glaser, der vor seinem 4:0 gleich vier Abwehrspieler ins Leere laufen ließ und Himmelrath neuerlich keine Chance ließ (65. Minute). Wesseling sehnte dagegen nur noch den Schlusspfiff entgegen, zeigte sich in Form ihres bereits bekannten Theaterkünstlers Himmelrath aber einmal mehr als schlechte Verlierer. Erst schoss der über 90. Minuten ausgepiffene SpVg-Schlussmann trotz einer Verletzung bei Marc Böing den Ball ganz offensichtlich absichtlich nicht ins Aus, dann windete er sich zehn Minuten vor Ende plötzlich eine gefühlte Ewigkeit wohl grundlos auf dem Boden. Unnötige Versuche, den Gegner selbst bei einem aussichtlosen Spielstand vielleicht doch noch irgendwie zu schwächen. ![]() (C) Sebastian Flügel Doch das Gegenteil war der Fall. Fortuna zeigte dem bereits verwarnten Keeper - nach dem 0:3 hatte er den Ball absichtlich in Richtung Zuschauerränge gedroschen und war dafür zu Recht verwarnt wurden - in den letzten Zehn Minuten nochmal, was man in der Südstadt von solchen Einlagen hält. Erst schraubte Stephan Glaser mit einem neuerlichen Sololauf von der Mittellinie das Ergebnis noch etwas in die Höhe, ehe Daniel Blankenheim gegen die längst designierten Gäste zur großen Abschlussshow bat. Er krönte seine sensationelle Leistung mit einer tollen Vorarbeit für Kris Morten, der mit dem 6:0 den Deckel endgültig drauf packte. Was folgte, war die Erlösung für die weißgrünen Gäste unweit der riesigen Degusa-Werke. Bis auf Himmelrath verschwanden sie alle innerhalb weniger Sekunden aus dem neuen Freudentempel der Liga, der mit dieser Verbandsliga Mittelrhein eigentlich so gut wie gar nichts mehr zu tun hat. Die Zuschauermassen, die Kultstätte und eine absolut NRW-Liga taugliche Mannschaft lassen die rasant wachsende Fortuna-Familie schon seit langem vom Aufstieg träumen. Seit gestern, aber ganz bestimmt stärker wie je zuvor. Einzelkritik:
Schiedsrichter Andreas Steffens: Ein kapitaler Fehler, als er ein offensichtliches Foul im Strafraum nach außerhalb verlegte. Pfiff ansonsten insgesamt zu kleinlich, bewahrte aber trotz so mancher Schauspieleinlage die Ruhe und leistete sich sonst nur kleinere Fehler. Note 4 |
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |