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Katastrophen-Fußball erzürnt den PräsidentenVon STEFAN KURTH Es war alles angerichtet. 750 Zuschauer, davon vermutlich mindestens 650 Fortuna-Symphatisanten, ein hell leuchtendes Flutlicht, ein schönes Stadion und tolle Stimmung boten den würdigen Rahmen für das Verbandsliga-Derby zwischen Fortuna und Viktoria Köln. Doch für den Gastgeber aus Zollstock endete der Abend dennoch in einer Blamage. Nach der nun 2 Heimpleite in Folge und nur 4 Punkten aus 4 Spielen steht der selbsternannte Aufstiegskandidat damit schon zu dieser frühen Phase der Saison am Scheideweg. Sehr zum missfallen vom Präsidenten Klaus Ulonska, der erstmals in seiner Amtszeit nach Schlusspfiff heftige Kritik an der Mannschaft äußerte. Traumtor führte zur Gästeführung Dabei hatte es aus Fortuna-Sicht einmal mehr gut begonnen. Die zu Beginn sehr ängstlich aufspielende Viktoria wurde in den ersten 10. Minuten förmlich in der eigenen Abwehr eingeschnürt. Richtige Torchancen blieben jedoch auch in dieser Spielphase eher Mangelware. Doch da sich bei Fortuna der Angriffsorkan nach der ersten viertel Stunde völlig unverständlicher Weise in ein laues Lüftchen verwandelte, kamen die Höhenberger mit zunehmender Spiedauer immer mehr aus ihrem Abwehr-Schneckenhäusschen heraus. Guten Fußball zeigten sie dabei allerdings auch nicht. Dennoch reichte es für die Gäste von der Schäl Sick zur insgesamt verdienten Halbzeitführung, nachdem Polen-Star Wojchikowski einen Freistoß in Höhe der Eckfahne mit einem fantastischen Schuss direkt im Tor von Niklas Blech unterbringen konnte (37.) Unhaltbar war der Schuss für Blech, vor einer Woche gegen Wegberg noch überragend, allerdings dennoch nicht: „Das war ein Traumtor, den kann man aber auch halten. Wir wussten, dass er bei Standards sehr gefährlich ist. Zu der Szene darf es aber gar nicht erst kommen, weil wir vorher mit Zwei gegen Einen nicht konsequent genug klären“, so ein sichtlich geknickter Trainer Matthias Mink nach dem Spiel.
Frühes 0:2 besiegelt 2. Heimpleite
Doch wer nun hoffte, dass Fortuna sich in der 2. Halbzeit endlich gegen die 2. Heimpleite im 2. Heimspiel wehren würde, wurde bitter enttäuscht. Im Gegenteil: Nur 3. Minuten nach Wiederanpfiff begünstigte ein grober Stellungsfehler im Deckungsverband der Fortuna das 2:0 durch Jonas Wendt. Ob „nach dem Tor das Thema natürlich erledigt (war)", wie Mink nach dem Spiel analysierte, darf jedoch bezweifelt werden. Mit einer besseren Einstellung, höherer Laufbereitschaft und mehr Spielwitz wäre gegen die nicht überragenden Gäste zwei Treffer sicher noch drin gewesen. Das es dazu jedoch nicht kam, lag an der unterirdischen Leistung und der mangelnden Kampfbereitschaft fast jeden Fortuna-Spielers an diesem Freitagabend. Stattdessen mussten die treuen Fortuna-Fans die fast ausnahmslos bis zum Schlusspfiff auf den harten Sitzen des Südstadions verharrten, bis zu 80. Minute warten, ehe sich die Südstadt-Elf überhaupt die zweite richtige Torchance erarbeiten konnte. Ein Armutszeugnis für ein Heimspiel eines Aufstiegskandidaten, der an diesem Abend wirklich alles vermissen ließ und nach nur 4 Punkten aus 4 Spielen einen astreinen Fehlstart hingelegt hat. Aber gerade die Art und Weise, wie die Derbyniederlage zu Stande kam, löste bei den Fortuna-Anhängern großen Frust aus. Ulonska nimmt Mannschaft in die Pflicht
Doch auch der sonst sehr zurückhaltende Fortuna-Präsident Klaus Ulonska war nach dem fußballerischen Offenbarungseid völlig gefrustet: „Irgendwann kommt die Stunde der Wahrheit und das war sie heute. Ich bin maßlos enttäuscht. In Alfter am kommenden Sonntag sind nun drei Punkte Pflicht und auch im nächsten Heimspiel gegen Junkersdorf ist ein Punkt das Minimalziel, und da will ich keine Ausreden hören." Matthias Mink konstatierte nach Schlusspfiff, dass seine Elf bereits in der 1. Halbzeit das Spiel verloren hat: "Die Viktoria hat uns den Schneid abgekauft. Sie wollten hier mit Kampf und Leidenschaft auftreten und genau das haben sie gemacht. Sie haben gekratzt, gebissen und gespuckt. Wir waren nicht präsent. Bei uns standen einige in den ersten 45 Minuten neben sich, und das kriegst du gegen so einen Gegner dann nicht kompensiert.“ Der Gast aus Höhenberg dagegen feierte unter dem neuen Trainer Czarnetzski bereits den 2. Sieg im 2. Spiel (Torverhältnis 5:0) und zog an den Südstädtern in der Tabelle vorbei. (C) Interviews von www.fortuna-koeln.de entnommen
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