Unkonzentriert, lethargisch und lustlos

Von STEFAN KURTH
Es gibt Pleiten, die lassen sich einfach nicht vermeiden. Zum Beispiel weil der Gegner technisch einfach besser ist. Und es gibt Pleiten, die hätten nicht sein müssen. Bestes Beispiel hierfür: Die 0:3-Auswärtsniederlage des SC Fortuna beim GFC Düren. Denn diese 3. Saisonniederlage war mindestens so unnötig, wie der übertriebene Sicherheitsdienst, mit dem die Gastgeber die ca. 150 Gästefans im Stadion an der Papiermühle empfangen.

Den Anfang verpennt

Vielleicht hätte Coach Matthias Mink seinen Spielern kurz vor Anpfiff noch mal den Wecker stellen sollten. Denn was die elf Feldspieler der zuletzt so erfolgreichen Fortuna-Mannschaft in den ersten fünfzehn Minuten anbot, war an Schlafmützigkeit und Lustlosigkeit kaum mehr zu überbieten. Quasi jeder Zweikampf wurde verloren, nur wenige Spieler schienen mit dem nötigen Ehrgeiz bei der Sache. Kurzum: Der Auftritt der in rot spielenden Fortuna erinnerte bestenfalls an ein unwichtiges Testspiel und keinesfalls an ein richtungsweisendes Spiel im Kampf zweier Aufstiegskandidaten. Die logische Folge: Keine 3. Minuten brauchten die Vorjahresabsteiger aus Düren um gegen die unkonzentrierte Südstadt-Elf in Führung zu gehen. Robert Ciolek, seines Zeichens Stürmer beim GFC Düren, wurde von der kompletten Hintermannschaft übersehen und kam so aus fünf Metern völlig frei zum Torschuss. Ein Geschenk, was der Gastgeber gerne annahm. Weihnachten-Stimmung in der sonnenüberfluteten Papiermühle. Und die sollte zunächst auch noch etwas weiter anhalten. Immer wieder wurde der Ball in der Vorwärtsbewegung leichtfertig vertendelt und Düren zu weiteren Toren eingeladen. Zwei Drittel der Spieler begannen desolat, waren ein Totalausfall. Nur mit Glück bliebs nach den ersten 15. Minuten beim knappen 0:1-Rückstand.

Doch wie so häufig in der Saison fanden die Kölner nach einer schwachen Anfangsphase irgendwann besser ins Spiel und kamen doch noch zu guten Torchancen. Doch was helfen noch so gute Torchancen, wenn man den Ball noch nicht mal in einer 1:1-Duell gegen den gegnerischen Torwart im Tor untergebracht kriegt? Genau, gar nichts. Und so blieb es bis zur 55. Minute trotz guter Chancen von Jan Malsch (18.,35.), Marco Stasiulewski (8., 50.) und Daniel Blankenheim (28.) beim unverdienten Rückstand.

Individuelle Fehler besiegeln Niederlage

Mit zwei individuellen Fehlern nahm sich die Fortuna dann wenig später endgültig selbst aus dem Spiel. Statt einfach auf einen der freien Mitspieler zu passen, suchte Abwehr-Hühne Cedric Mimbala als quasi letzter Mann nach 56. Minuten den Zweikampf, verlor so leichtfertig den Ball und leitete somit den 2:0-Konter mustergültig ein. Eine zweifelhafte Ehre - keine Frage. Den Schlusspunkt in der Fehlerkette setzte nur wenige Minute später dann Schlussmann Niklas Blech, der eine harmlose Flanke völlig unterlief und Robert Ciolek somit zum dritten Treffer einlud. Dieser nahm das erneute Geschenk wieder gerne an und traf zum 3:0. Und da ein wirkliches Aufbäumen der Fortuna in den letzten 30. Minuten ausblieb
und die Angriffe der Südstäder in etwa so umständlich vorgetragen wurden wie das Catering der GFC-Mitarbeiter, die erst jede Kölschflasche einzeln öffneten und dann in Gläser schütteten, blieb dem Fortuna-Trainer Matthias Mink am Ende nur eine niederschmetternde Diagnose
: „Wir waren nicht verbissen und nicht konzentriert genug. Wir haben lethargisch gespielt und machen zu viele individuelle Fehler. Das war auch schon in der Schlussphase gegen Lich oder in der ersten Halbzeit gegen Junkersdorf so. Man muss sich die Tore auch ein bisschen verdienen. Wir aber haben zu wenig in das Spiel investiert. Und wenn du so oft wie wir in dieser Saison in Rückstand gerätst, dann wird das irgendwann bestraft. Wir müssen jetzt einfach weiter dran bleiben."
 
Niklas Blech
Krasser Fehler zum 0:3. Was auf sein Tor kam, war fast immer drin.
5
Daniel Maaßen
Beim 0:1 beteiligt, auch sonst zweikampfschwach und lustlos.
5
Michael Henseler
Viel kaum auf, weil er kaum einen Zweikampf gewann
5+
Andreas Moog
Seine Einwürfe waren quasi die einzig gelungenen Aktionen von ihm.
5+
Cedric Mimbala
Lieferte bis auf seinen spielentscheidenden Fehler zum 0:2 eine ordentliche Leistung ab
4+
Ronny Waldkirch
Rackerte, kämpfte, ging weite Wege. Noch einer der Besten.
3
Stephan Glaser
Wurde immer gedoppelt. Schwache Flanken, keine Impulse. Enttäuschend.
4-
Jan Malsch
Versiebte zwei Großchancen. Gelungene Aktionen gab's kaum.
5-
Kevin Niang
Unterirdischer Start ins Spiel, wurde aber nachher etwas besser
5
Daniel Blankenheim
Zwar bemüht, aber auch sehr glücklos. Kaum gewonne Zweikämpfe.
5+
Marco Stasiulewski
Fiel eigentlich nur bei seinen versiebten Großchancen auf.
5-
ab 61. Rachid Boullal für Andreas Moog
Kam zu spät ins Spiel. Hinterließ aber einen ordentlichen Eindruck
3-
ab 77. Min Aytac Sisman für Kevin Niang
Hatte gefühlt einen Ballbesitz in fast fünfzehn Minuten...
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