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Immerhin ein Punkt in der Lohrheide ![]() BERICHT von STEFAN KURTH Nach Schlusspfiff herrschte ein wenig Rätselraten in der Kölner Kurve. Sollte man mit dem Punkt beim Tabellenführer zufrieden sein oder hat Fortuna gerade die Chance verpasst, mit einem Auswärtssieg den Abstand auf die Tabellenspitze zu verringern? Für Matthias Mink, Trainer der Südstädter steht die Antwort fest: "Mit der ersten Halbzeit bin ich überhaupt nicht zufrieden. In der zweiten Halbzeit hat Wattenscheid Harakiri gespielt. Wir hätten die Kontergelegenheiten noch konzentrierter zuende spielen müssen, dann wäre hier noch mehr drin gewesen."
Früher Schock
Dass der Coach der Gäste mit der ersten Halbzeit seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden war, überraschte keinen. Die wieder in rot-weiß aufspielende Fortuna wirkte von Beginn an nicht präsent und wurde mit dem frühen Gegentreffer bestraft. Nach einem vermeidbaren Foul von Cedric Mimbala auf halbrechts landete der anschließende Freistoß haargenau auf dem Kopf von Christoph Schmidt, der aus sieben Metern unbedrängt zur Führung einköpfen konnte.
![]() Nur mit großer Mühe fand die Fortuna nach dem frühen Schock zurück ins Spiel. Wattenscheid attackierte die Gäste schon früh im eigenen Strafraum, forcierte so die Ballverluste im Spielaufbau und schaltete bei Ballgewinn blitzschnell um. Die überfallartig vorgetragenen Angriffe klappten bei den schwarz-weißen Hausherren bis zur Strafraumgrenze in dieser Phase nahezu perfekt, der letzte Pass wollte aber nur selten ankommen. Ärgerlich, aber längst nicht zu ärgerlich wie der Auftritt der Fortuna, die in der ersten halben Stunde quasi gar nicht bis zur gegnerischen Strafraumgrenze vordringen konnten. Stattdessen regierte wieder - wie zuletzt häufig - verzweifeltes Quergeschiebe in der Abwehr, gerne auch mit einem Rückpass auf Torhüter Christopher Möllering. Bezeichnend dass dieser mit seinem Fuß in den ersten dreißig Minuten bestimmt mehr Ballbesitz hatte, wie die Mittelfeldspieler, die in dieser Phase völlig in der Versenkung verschwanden. Doch es wurde besser. Schon Ende der 1. Halbzeit kamen die Gäste zu eigenen Torchancen, vornehmlich nach Standardsituationen. Nach einer gut getretenen Freistoßflanke von Daniel Blankenheim verpassten Kölns Angreifer den Ball genauso knapp (29.) wie Blankenheim fünf Minuten später selbst. Nach einer guten Hereingabe von Andy Moog fehlten auch hier nur wenige Zentimeter.
Leistungsteigerung in der 2. Halbzeit
Völlig überraschend startete die 2. Halbzeit dann mit einem Paukenschlag. Der in der ersten Halbzeit unauffällige Felix Bably tankte sich wenige Sekunden nach Wiederanpfiff mustergültig auf der rechten Angriffsseite durch, flankte den Ball in die Strafraummitte und fand dort Kevin Kruth, der den Ball aus kürzester Distanz probemlos im Wattenscheider Tor unterbringen konnte. Keine Minute nach Wiederanpfiff der Ausgleich für die Fortuna, der von rund 200 mitgereisten Fans frenetisch gefeiert wurde. Die Überraschung dabei: Während des Torjubels sprang das Zauntor der Gästekurve plötzlich auf und sorgte so kurzzeitig für Irritationen und verwunderte Blicke... ![]() Das Spiel gewann nun rasant an Klasse, wurde temporeicher und emotionsgeladener. Spätestens nachdem die 21jährige Schiedsrichterin Marija Kurtes zur allgemeinen Verwunderung den Wattenscheider Toku und den Kölner Hoffmann nach einer harmlosen Szene mit jeweils Gelb-Rot vom Platz stellte, war Pfeffer in der Partie. Mit der Unterstützung der nun aufgewachten Wattenscheider Haupttribüne fightete sich SGW zurück in die Partie und drängte mit aller Macht auf die neuerliche Führung. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die besten Torchancen für Fortuna hatten Sascha Jagusch (62.) mit einem guten Schuß aus 16 Meter und Ioannis Foukis, der nach zwei starken Sololäufen auf der linken Angriffsseite zunächst seine Flanke nicht an den Mann bringen konnte (74.) und wenig später aus 14 Metern nicht den Mut zum Abschluss hatte, sondern stattdessen den im Abseits stehenden David Podlas bediente. Wattenscheids beste Torchance durch Ropkas vereitelte Christopher Möllering mit einer spektakulärer Faustabwehr.
Fazit
Ein insgesamt verdientes Unentschieden. Wattenscheid gehörte die erste Hälfte, Fortuna die Zweite. Bei besserer Chancenauswertung wäre ein Auswärtssieg im traditionsreichen Lohrheidestadion durchaus möglich gewesen... |
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