Phrasen, Zahlenspiele und Stoßgebete

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BERICHT von STEFAN KURTH
BILDER von SEBASTIAN FLÜGEL
Das Beten des 1. Vorsitzenden wurde erhört. Trotz unzureichendem Spielaufbau und fehlender Kreativität schlägt Fortuna die defensiven Gäste aus Delbrück verdient mit 2:1 und beendet damit die sportliche Talfahrt der letzten Wochen.

„Das war sehr spannend. Die Schlussphase war nervenaufreibend. Wir haben sehr  gut angefangen und Delbrück kaum Luft zum Atmen gelassen. Nach 20 Minuten kam ein Bruch in unser Spiel. Der Gegner hat viel Laufarbeit verrichtet, und uns stark zugesetzt. Wir haben mit langen Bällen agiert, das wollten wir gar nicht machen. Die zweiten Bälle haben wir auch nicht bekommen. Das 1:1 war zu dem Zeitpunkt absolut verdient. Ich hab gehofft, dass bei dem Spiel der Delbrücker irgendwann die Kräfte nachlassen. In der zweiten Hälfte haben wir versucht, Druck aufzubauen. Das war ein Arbeitssieg. Der Erfolg war glücklich, aber nicht unverdient. Besonders für Daniel Blankenheim hat es mich gefreut, der zuletzt aufgrund seiner mangelnden Torgefährlichkeit kritisiert wurde. Dass er es kann, hat er nicht nur heute, sondern auch schon mit seinem Tor gegen Schermbeck und der Vorlage zum Treffer in Velbert gezeigt," lobte Fortunas Trainer Matthias Mink nach dem Schlusspfiff.

 
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Der Spruch: "Die Medaille hat zwei Seiten" beschreibt die aktuelle Stimmungslage bei Fortuna im Moment nahezu perfekt. Positiv ist sicherlich der gute Tabellenstand mit Sichtkontakt zur oberen Tabellenhäfte, die erst eine Niederlage im elften Saisonsspiel und der große kämpferische Einsatz, negativ ist die fehlende Kreativität beim Spielaufbau, die Inkostanz während eines Spiels und die mitunter sehr unattraktive Spielweise, die die Nörgler immer wieder auf den Plan ruft.

 

Ein Blitzstart und viel Leerlauf
 
Und auch das Heimspiel gegen Delbrück am vergangenen Freitag passte da gut ins Bild der letzten Wochen. Fortuna begann aggressiv und ging durch einem "Freistoßhammer" von Andy Moog bereits nach 4. Minuten zum ersten Mal in Führung. Keine Seltenheit, denn in acht von elf Spielen schoßen die Südstädter in dieser Saison bisher immer das erste Tor. Viel zu oft bedeutete das aber zeitgleich auch das Ende der konsequenten und konzentrierten Angriffsbemühungen. So auch gestern. Spätestens nach 20. Minuten - eher schon früher - gab Fortuna das Heft wieder aus der Hand und ließ sich von den Gästen den Schneid abkaufen. Folgerichtig klingelte es noch vor der Pause im Gehäuse von Christopher Möllering. Nach schöner Flanke war der groß gewachsene Pucinski zur Stelle und vermittelte der Fortuna-Familie damit ein leider allzu gewohntes Bild. In sieben von acht Fällen kassierte Fortuna nach vorheriger Führung noch den zumindest zwischenzeitichen Ausgleichstreffer. Eine katastrophale Bilanz, die möglicherweise auch zu der Unzufriedenheit der letzten Wochen beigetragen haben dürfte.

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Späte Erlösung durch Daniel Blankenheim

Genauso wie die mangelhafte Spieleröffnung. Bis auf die Zweitvetretung von Fortuna Düsseldorf am ersten Spieltag agierten alle Gäste im Südstadion bisher überaus passiv und stellten das Team von Trainer Matthias Mink damit vor größte Probleme. Denn im Gegensatz zur letzten Verbandsligasaison fehlt es beim Aufsteiger an Kreativität, an Ideen, an geistiger Frische. Die Folge: Wenig zielführendes Quergeschiebe in der Abwehr mit gefühlt siebenundsechzig Rückpässen auf Christopher Möllering und nur sehr phasenweise vernünftig vorgetragene Angriffe über die Außenbahnen.

Gegen den Delbrücker SC waren eben diese Angriffszüge über die Flügel aber sowieso kein probates Mittel, da zumndest drei von vier DSC-Abwehrspielern absolut Übergröße besaßen und jede Flanke damit scheinbar mühelos rausköpfen konnten. Der Schlüssel zum Erfolg lag daher entweder bei guten Einzelaktionen - diese waren vor allem bei dem sehr starken Hamdi Dahmani das ein oder andere Mal zu sehen - oder bei schnellem Kurzpassspiel. Genau dass stellte sich bei zehn verteidigenden DSC-Spielern vor dem eigenen Strafraum aber leider als überraus schwierig heraus. So war  viel Geduld von Nöten.

Und während einige Fans diese schon verloren hatten, schlug die große Stunde von Daniel Blankenheim. Eben jenem Spielmacher dem es zurzeit nicht wirklich gelingt, dass Spiel an sich zu reißen und seiner Mannschaft mit ordnender Hand und zündenden Ideen den entscheidenden Esprit zu verleihen. Aber eben auch jenem Spielmacher, der für Fortuna die momentan wichtigen Tore erzielt. So geschehen gegen Schermbeck vor drei Wochen und eben an jenem Freitag. Mit einem herrlichen Torschuss aus fünfzehn Metern erzielte der ehemalige Troisdorfer den entscheidenden und durchaus verdienten 2:1-Siegtreffer wenige Minuten vor Spielende und wendete das siebte Unentschieden im elften Saisonsspiel für seine Fortunen doch noch ab.

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